3 Schritte zur Geldanlage

Es spielt keine Rolle, ob das Geld aus dem Arbeitseinkommen monatlich gespart werden soll, ein paar Tausend Euro bereits angespartes oder geerbtes Geld zur Verfügung stehen oder auch aus Abfindungen vorhanden sind. Das Geld soll natürlich sicher und rentabel angelegt werden. Doch wie? Nicht erst seitdem der Zins oft bereits im Minusbereich liegt, auch schon als es noch 5% auf das Festgeld gab, stand die Frage im Raum, was ist sinnvoll und passt sowohl zu mir als auch meinen Zielen.

Die meisten Menschen gehen dann zu dem Berater Ihres Vertrauens und lassen sich dann verschiedene Produkte anbieten. Und es geht hier nicht darum, ob die Beratung schlecht ist, oder das Produkt. Sondern lediglich darum, heraus zu finden, wie ich vorher schon weiß, ob es die richtige Wahl ist. Und dazu muss man sich die richtigen Fragen stellen.

Wie kommt man zur richten Geldanlage, die zur eigene Lebenssituation passt, zum finanziellem Hintergrund, zu den Plänen, die man mit dieser verfolgt. Und natürlich auch ob man die Anlage überhaupt versteht und was das Bauchgefühl dazu sagt?

Im Prinzip ist es sehr einfach, wenn du diese drei Schritte befolgst. Es spielt keine Rolle, ob du ein Produkt vorgelegt bekommst und die Schritte rückwärts verfolgst um zu schauen, ob es passt oder du dir selber Gedanken machst und den Weg von Schritt eins zu Schritt drei durchläufst.

Schritt eins ist: Will ich in Eigentum oder in eine Forderung investieren?

Schritt zwei ist: Welche Anlageklasse(n) wähle ich aus?

Schritt drei ist: Welches konkrete Produkt ist nun das richtige?

Bei diesen Dingen musst du dir immer vor Augen führen, welche Eigenschaften  damit einhergehen. Eine Aktie verhält sich anders, als ein Sparbuch. Eine Immobilie anders wie eine Beteiligung. Und Gold wieder anders als ein Festgeld. Lässt du es managen oder kümmerst du dich selber um mein Geld?

Das wichtigste ist, dass du dir die richtigen Fragen vorher stellst!

Was kann man mit Geld machen?

Zunächst muss man sich entscheiden. Konsumieren oder auf Konsum verzichten und anlegen.

Möglichkeit eins ist der Konsum. Es geht hier nicht um eine Bewertung, Beurteilung oder gar Verurteilung von Konsum, aber da es hier um finanzielle Aspekte geht, sollte man das Thema natürlich durch die Finanzbrille betrachten. In dieser Abhandlung geht es darum, die Unterschiede und Vorteile der Entscheidungen zu vergleichen, bzw. einen Weg zu zeigen und deren Argumente nachvollziehen zu können wie man durch drei einfache Schritte zur richtigen Geldanlage kommt.

Man kann sein Geld ausgeben. Fernseher, Kleidung, Reisen, Mobiltelefon, Auto, Gartenmöbel. Soweit so gut. Durch die Brille der Finanzen muss einem aber natürlich grundsätzlich klar sein, dass die meisten Dinge, die wir kaufen, Geld kosten und kein Geld bringen oder gar Wert erzeugen. Im Gegenteil, im Laufe der Zeit verlieren Sie an Wert oder verbrauchen sich (wie Lebensmittel zum Beispiel). Und dadurch, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann, kosten viele Dinge sogar doppelt. Für jede 25 €, die du zum Beispiel im Monat unsinnig (!) ausgibst, könntest dun auch einen Sparplan anlegen. Sind die 25 € ausgegeben, stehen Sie jedoch fürs Sparen und Investieren nicht mehr zur Verfügung. Und damit kommt zu den 25 € die weg sind, auch der Wertverlust des Konsumproduktes hinzu und die mögliche Rendite wird nicht verdient.

Natürlich, ich höre schon die Aufschreie, wenn irgendwelche Artikel einige Zeit später bei Ebay für einen höheren Preis wiederverkauft wurden. Doch wenn man solchen Handel nicht wirklich gewerblich betreibt, sprich professionell, ist es definitiv die Ausnahme. Und hier soll es ja auch nicht um das Thema Konsum gehen, sondern, wie man die richtige Geldanlage erkennt.

Möglichkeit Nummer zwei ist also: Man legt sein Geld an.

Und hier beginnen die drei Schritte zur richtigen Geldanlage!

Die grundsätzliche Frage, die du dir immer stellen musst, ist: in was kann ich mein Geld investieren? Die meisten denken jetzt direkt an Produkte wie Festgeld, Anleihen oder Riesterrente.

Es geht aber um eine einfache Struktur, mittels derer du durch einfache Fragen und Auf- oder Ableitung der drei Schritte weißt, in was du dein Geld anlegst. Wenn du die drei Schritte befolgst, lassen sich die allermeisten Finanzprodukte einordnen und du verringerst deutlich das Risiko aufs falsche Pferd gesetzt zu haben. Es geht von der Basis nach hinten heraus zu immer komplizierter und komplexer, aber auch interessanter und konkreter sowie Lebensrealer. Vom Abstrakten zum Finanzprodukt. Und natürlich auch andersrum.

Step 1 2 3

Schritt 1:

Sicherlich völlig überraschend für die meisten Menschen wird sein, dass du dein Geld lediglich in zwei verschiedene Dinge investieren kannst! Zwei! Mehr nicht. Auf dem weiteren Weg wird es natürlich komplizierter und komplexer. Im Kern sind es jedoch lediglich zwei verschiedene Möglichkeiten.

Du kannst in Forderungen und in Eigentum investieren. Das war es auch schon. Doch was bedeutet das denn nun?

Forderungen

bedeuten dass du dein Geld aus der Hand gibst und gegen eine Forderung an den Anbieter eintauscht. Die meisten kurzfristigen und bekannten Finanzprodukte fallen in diese Kategorie.

Das einfachste Produkt dieser Kategorie wäre zum Beispiel ein verzinstes Konto. Kaum ein Mensch weiß jedoch, dass ihm das Geld auf der Bank nicht mehr gehört, man lediglich eine Forderung gegenüber der Bank erhält. Es ist im Prinzip nichts anderes als ein (sehr schlecht) verzinstes Darlehen. Eine Art von Schuldschein. Im Normalfall stellt das im (noch) funktionierenden System auch kein Problem dar. Möchtest du von deinen 1.000 € zum Beispiel 300 € abheben, erhältst du diese ausgezahlt. Das es aber auch anders gehen kann, zeigen unzählige Beispiele von Bank-Runs in der Geschichte des Geldes.

Sind Investitionen in Forderungen nun schlecht? Pauschal kann man dies nicht sagen. Die Welt ist nicht schwarz-weiß. Finanzprodukte aus diesem Bereich machen schon Sinn, wenn man weiß wofür und zu welchen Bedingungen man sie eingeht. Und die Eigenschaften darüber kennt. Forderungen sind also Anlagen, bei welchen du nicht mehr Eigentümer bist.

Verkompliziert wird es dadurch, dass es auch Mischformen gibt. Wenn du also Bargeld dein Eigentum nennst, so ist es im Vergleich zum Bankguthaben tatsächlich Eigentum, da es dir gehört und du nicht erst jemanden Bitten musst (den Bankangestellten oder Automaten) dir dein Geld auszuhändigen. Du kannst direkt und ohne Dritten darüber verfügen. Jedoch stellt das Geld an sich eine Forderung dar. Es ist abhängig vom Glauben der Nutzer, dass derjenige, der das Geld für eine Ware annimmt, es morgen gegen eine andere Ware oder Dienstleistung eintauschen kann. Genauere Erklärungen darüber erhältst du im Kapital zum aktuellen Geldsystem. Dem Schuldgeldsystem.

Eigentum

steht im Gegensatz dazu. In diesem Fall tauschst du dein Geld gegen ein Produkt oder Ware, welches ausschließlich dir gehört und über das du jederzeit verfügen kannst.  Nicht im Sinne der Liquidität, sondern im Sinne des Rechts und des Eigentums. Klassisches Produkt ist natürlich die Immobilie, aber auch Rohstoffe, Unternehmensbeteiligungen oder Cryptowährungen auf dem eigenen Wallet zählen dazu.

Geld und Sachwert

Etwas komplexer wird es dadurch, dass es auch eine Unterscheidung in Geld und Sachwerte gibt. Eigentum und Forderungen sind nicht einfach zwei andere Wörter für Geldwerte oder Sachwerte. Doch meistens überschneiden sich diese Begriffe in ihren Inhalten. Sachwerte sind alles Dinge, die man (theoretisch) anfassen kann. Ländereien, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Rohstoffe. Geldwerte kann man nicht anfassen und sind abstrakt und ausschließlich mit Geld zu beziffern. In der Regel sind Geldwerte Virtuell (Ausnahme Bargeld) und bestehen nur in Papierform. In dieser Papierform werden Forderungen und Besitzverhältnisse geklärt. Beispiel dafür sind: Eine Lebensversicherung, ein Festgeld, ein Bausparvertrag.

Beide Möglichkeiten, sowohl die Forderung als auch das Eigentum haben definitiv Ihre Existenzberechtigung. Geld auf dem Konto oder in kurz laufenden Festgeldern können durchaus Ihren Sinn machen, genauso eben, wie wenn man Aktien oder Ländereien besitzt. Um zu wissen, wann welche dieser beiden Auswahlmöglichkeiten jedoch zu welchem Zweck sinnvoll sind, musst du die Eigenschaften der Anlageklassen bzw. der entsprechenden Produkten kennen.

Schritt 2:

Nachdem wir nun die Basis gelegt haben, werden wir etwas detaillierter. Nun wird in verschiedene Anlageklassen unterschieden. Zunächst eine offizielle Definition, was eine Anlageklasse ist:

Eine Anlageklasse ist ein bestimmtes Vermögenssegment in das investiert werden kann. Dabei weisen die Instrumente innerhalb einer Anlageklasse die gleichen Merkmale oder Eigenschaften auf. Die Anlagen innerhalb einer Anlageklasse verhalten sich in der Regel immer ähnlich.

Was eine Anlageklasse ist, sagt die obige Definition. Was für Anlageklassen es gibt, ist jedoch nicht so eindeutig. Doch dazu unten mehr.

Meiner persönlichen Definition nach, gibt es zehn verschiedene Anlageklassen. Warum ausgerechnet zehn? Weil ich alle möglichen Assets soweit reduziert oder abgeleitet habe, dass diese zehn übrige blieben. Wer möchte kann es natürlich komplexer gestalten, doch es geht ja genau um das Gegenteil. Eine Vereinfachung des Finanzmarktes um ein deutlich besseres Verständnis dafür zu erzeugen! Es geht schließlich um die Finanz-BILDUNG und hinten heraus wird es qua Natur immer komplexer und komplizierter. Allerdings vereinfacht das eigene Finanzwissen aber natürlich wieder vieles.

Was sind nun aber die zehn verschiedenen Anlageklassen?

  1. Geldmarkt
  2. Rentenmarkt (Anleihen, Bonds)
  3. Immobilienmarkt
  4. Aktienmarkt
  5. Rohstoffe
  6. Forex (Währungen)
  7. Private Equity
  8. Land und Boden
  9. Cryptowährungen
  10. Sonstiges / Besonderheiten (wie zb. Whisky, Bilder, Wein, Oldtimer)

Das ist meine Aufteilung nach Anlageklassen. Manche unterteilen zum Beispiel den Anleihemarkt weiter in Staatsanleihen, High Yield, Unternehmensanleihen, Europäische Anleihen, etc.pp. Jedoch wo ist der Nutzen? Anleihe bleibt Anleihe, egal ob es nun eine Europäische Unternehmensanleihe ist oder eine amerikanische Staatsanleihe. Vom Prinzip ist es identisch. Die Unterschiede sind Nuancen, welche man hinten raus feststellen muss. Das ist ähnlich wie eine Unterscheidung bei Fahrzeugen. Fahrzeuge haben alle die gleichen Eigenschaften. Ein Auto ist ein Auto. Natürlich kann ich es in SUV, Kleinwagen, Sportwagen etc. unterteilen, aber dennoch bleibt ein Auto ein Auto.

Auch hier ist es so, dass es natürlich Mischformen gibt. Erkennen wirst du diese natürlich nur, wenn du die einzelnen Anlagen oder Assetklassen einzeln begreifst. Genauere Erläuterungen zu den Eigenschaften und den Anlageklassen gibt es entsprechend in den jeweiligen Artikeln.

Schritt 3:

Hier sind wir am Ende angekommen. Oder am Anfang. Je nachdem welche Reihenfolge du durchführst. Wenn dir ein bestimmtes Produkt vorgelegt wird, gehst du von Schritt drei über zwei zu eins und weißt genau, was du angeboten bekommst. Wenn du selber aktiv nach Anlagemöglichkeiten suchst, gehst du natürlich den umgekehrten Weg.

Produkte sind letztendlich von der Finanzindustrie entwickelte Anlageprodukte, in die du dein Geld investieren kannst. Vom einfachen Sparbuch über einen Rentenfonds, Beteiligungen in Form von Aktien oder geschlossenen Fonds etc. Auch hier gelten die unter Punkt eins genannten Punkte und die Produkte lassen sich in der Regel in eine oder mehrere Anlageklassen einordnen. Ein Rentenfonds ist, schon am Namen erkenntlich, der Anlageklasse der Renten zuzuordnen. Ein Genossenschaftsanteil einer Immobilienfirma natürlich der Assetklasse der Immobilie. Und ob diese Dinge dann Forderungen oder Eigentum darstellen ist oft nicht so einfach zu erkennen, schafft aber durch die Herleitung durchaus die Chance dazu. Mischformen wie zum Beispiel Wandelanleihen, die eine Kombination aus Aktie und Anleihe sind, muss man einfach die entsprechenden Informationen zu heraussuchen.

Eine hinreichend große Auflistung verschiedener Produkte habe ich in einem eigenen Artikel durchgeführt. Wichtig ist lediglich noch zu erwähnen, dass natürlich ein Direktinvestment wie die eigene Immobilie oder die Gründung (und damit logischerweise) die Beteiligung an der eigenen Firma keine Finanzprodukte der Finanzindustrie darstellen. Ebenso nicht, wie wenn du selber Geld als Darlehen einsammelst (oder zahlst) um damit deine (eigene) Firma zu finanzieren. Nicht jede Möglichkeit entsteht aus dem (geregelten) Finanzmarkt. Dennoch weisen diese Anlagemöglichkeiten in der Regel dieselben Eigenschaften aus. Aber hierbei ist es auch eine Frage, will man sein Geld lieber selber managen oder managen lassen.

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