7 Eigenschaften der Geldanlage

Wer kennt das nicht?

Der Bankberater oder der Versicherungsvermittler legt einem ein oder zwei Produkte vor. Man soll sich für eines Entscheiden. Natürlich hat man zugehört und auch einige Fragen gestellt. Trotzdem versteht man spätestens ein paar Tage später nicht mehr, was das Produkt eigentlich ausmacht. Wo die Fallstricke liegen. Und die Vorteile. Ob man jederzeit wieder an sein Geld kommt und wenn nicht, wann dann. Und wenn doch, zu welchen Bedingungen. Was hat er noch mal über Kosten erzählt? Und überhaupt, die Vertragsbedingungen, ein Buch mit 100 Seiten? Ernsthaft? Und dazu noch das Protokoll und die gesetzliche Dokumentation. Hilft mir diese Überhaupt, wenn ich gar nicht weiß, auf was ich achten soll? Und überhaupt, woher kommt der Zins? Bekomme ich überhaupt Zinsen oder sind es andere Erträge? Und wodurch wird das erreicht? Welche Eigenschaften sind denn nun wichtig zu wissen?

Diese und mehr Fragen stellen sich viele Menschen vor, während oder leider oft auch nach einer Beratung bzw. wenn es um das Thema Geld anlegen, Altersvorsorge und Versicherungen geht. 

Alle Finanzprodukte haben im Kern immer die gleichen Eigenschaften, auf die man achten muss. Immer. Alle! Nur sind diese Eigenschaften unterschiedlich ausgeprägt!

Sowohl ein Sparbuch als auch eine komplexe unternehmerische Beteiligung haben die gleichen Eigenschaften. Ebenso eine Versicherung, eine Aktie, Gold oder eine Anleihe. Nur unterschiedlich ausgeprägt. Egal was einem vorgelegt wird (oder man sich selber aussucht), die Ausprägung der Eigenschaften muss man VORHER kennen.

Wenn man also weiß, was einem wichtig ist und welches Ziel man mit der Anlage verfolgt, muss man seine Wünsche lediglich mit den Eigenschaften des Angebotes übereinanderlegen. Wenn diese Kongruent sind, ist das bereits ein sehr wichtiges Indiz darauf, dass es das passende Finanzprodukt sein kann.

Welche Eigenschaften haben Geldanlagen?

Wie gesagt, die Eigenschaften sind bei allen Finanzprodukten immer die Gleichen. Nur unterschiedlich Ausgeprägt.

Die ersten drei Eigenschaften gestalten das vielleicht bekannte Anlagedreieck aus der Finanzberatung. Meiner Meinung nach jedoch zu oberflächlich. Beispiel dafür erhältst Du bei Punkt 2 unter Liquidität.

  1. Risiko
  2. Liquidität
  3. Rendite
  4. Kosten
  5. Steuern
  6. Rechtliche Situation
  7. Zeit
Risiko

Risiko

Was ist Risiko? Zu diesem Thema verweise ich zunächst auf meinen Artikel zu diesem Thema. Hier nur die Kurzfassung. Risiko ist nie absolut und schon gar nicht objektiv, obwohl dieses viele Berater, vor allem aber der Staat versuchen zu vermitteln. Erstens ist Risiko nicht gleich Risiko und zweitens ist Risiko immer subjektiv und hat in erster Linie etwas mit Kenntnissen, Erfahrung und Einstellung zu tun. Genauso wie jemand Aktien als riskant einstuft und ein Sparbuch als sicher mag der nächste es genauso umgekehrt sehen. Und beide haben nachvollziehbare Argumente auf Ihrer Seite. Risiken gehören zum Leben dazu und sind das natürlichste auf der Welt. Es gibt darüber hinaus verschiedene Risiken und das Wichtigste im Umgang mit Risiken ist:

  • a) Sie vorher zu kennen
  • b) Zu schauen, ob man Sie reduzieren oder abschalten kann
  • c) Zu entscheiden, ob man bereit ist, sie einzugehen.

Am Beispiel der fremdgenutzten Immobilie will ich das Beispiel Risiko kurz darstellen:

Es gibt bei der Immobilie das Risiko des Leerstandes. Wenn du (zeitweise) keinen Mieter findest, dann hast du keine Mieteinnahmen und demnach rentiert die Kapitalanlage (zeitweise) nicht. Dieses Risiko ist grundsätzlich vorhanden, egal wo. Natürlich ist das Risiko in einer Stadt wie München oder Hamburg weniger groß wie auf einem unbedeutenden Dorf, doch vorhanden ist es überall. Nur die Eintrittswahrscheinlichkeit ist eine andere. Jetzt musst du dir als Investor unter anderem über dieses Risiko Gedanken machen. Bist du bereit es einzugehen (neben den anderen vorhandenen) und wenn ja, was kannst du tun um dieses Risiko sowohl in der Eintrittswahrscheinlichkeit, als auch absolut zu reduzieren. Das Schöne ist ja, dass du die aller meisten Risiken vorher kennen kannst und entsprechend vorsorgen kannst. Im Falle des Mietausfalles zum Beispiel indem du eine Jahresmiete als Cashreserve hältst. So wie eine Art Versicherung. Wenn die Mieteinnahme zur Finanzierung benötigt wird, ist das möglicherweise elementar und existenziell. Ebenso, wie wenn die Mieteinnahme ganz zur Finanzierung des eigenen Lebens herhalten muss. Natürlich greifst du in diesem Fall dann auf deine Reserve und damit auf dein eigenes Geld zurück, aber dennoch reduzierst du natürlich das Risiko auf ein kalkulierbares Maß.

Darüber hinaus gibt es auch die Angst bzw. das Risiko auf entgangene Gewinne. Dieses Risiko umschreibt die Tatsache, entweder aufgrund der Angst gewisse Gewinne zu verpassen schnell und meist emotional in ein Gut zu investieren. Dieses im Cryptomarkt genannte Fomo. Fear of missing out – die Angst Rendite zu verpassen. Unabhängig davon, ob man tatsächlich Gewinne verpasst, ist dieses Verhalten meist deshalb schädlich, weil man oft einer Herde hinterher läuft.

Risiko ist übrigens wichtig, genauso wie Zinsen. Warum? Weil man nur durch Zinsen und Verlust wissen wird, welche Investitionen wirklich rentabel sind und es das natürlichste der Welt ist, dass Dinge scheitern können. Zinsen sind immer eine Belohnung für eingegangene Risiken und drücken die Zeitpräferenz des Geldes aus.

Zinsen sind der Gradmesser für zweierlei elementare Dinge:

  • Der Zins bzw. die Rendite ist immer eine Belohnung für eingegangen Risiken. Hast du kein Risiko ist auch der zu erwartende Aufschlag gering. Der Zins ist eine Referenz zur Risikomessung, er dient als Gradmesser zur Beurteilung von Ausfallwahrscheinlichkeiten und der Einschätzung der Gesundheit des Marktes.
  • Zins ist ein Ausdruck der Zeitpräferenz. In einem normalen gesunden Zinsmarkt drückt der Zins aus, wie wichtig dir als Anleger die Alternative ist. Wenn du etwas heute haben möchtest, aber kein Geld hast, zahlst du einen Zins für das geliehen Geld. Hast du das Geld, aber dir ist die Belohnung wichtiger als das Produkt, erhältst du Zinsen/Ertrag für dein Geld.
Liquidität

Liquidität

Die Liquidität ist ein spannendes Thema und alles andere als einfach. Einfach deswegen nicht, weil man unter dieser Begrifflichkeit mehrere Inhalte zusammenfassen kann.

Die meisten Menschen verstehen unter Liquidität die Verfügbarkeit des eingesetzten Geldes. Wie schnell komme ich an mein eingesetztes, investiertes Geld?

Genau hier entstehen aber oft auch Missverständnisse. Während es bei einem Sparbuch noch sehr einfach ist, ist das bei einer Beteiligung schon völlig anders. 

Zudem denkt der Anleger oft Nominal und meint damit, dass er 100% seines Einsatzes (evtl. plus Ertrag) erhält, wenn er darüber verfügen möchte. Doch Liquidität bedeutet nicht gleichzeitig die Unveränderbarkeit des nominalen Wertes. Dabei schwankt der Wert des Geldes möglicherweise. Wobei diese Formulierung ungenau ist. Nicht das Geld an sich schwankt, sondern der Wert des Finanzproduktes, in das ich das Geld getauscht habe. Einfachstes Beispiel: Die Aktie. Heute ist sie 100 € Wert, morgen 90 € und übermorgen 110 €. Sollte ich in Fremdwährungen etwas gekauft haben, kommt natürlich auch diese Eigenschaft des Umrechnungskurses hinzu. Wenn der Wert um 5% steigt, aber die Tauschwährung um 5% sinkt, ist der Gewinn =0.

Ein weiterer Aspekt ist der Cashflow. Cash Flow bedeutet, dass es regelmäßige Auszahlungen / Ausschüttungen / Erträge gibt. Gibt es einen? Wenn ja, wodurch entsteht dieser? Wie oft und wie lange wird er gezahlt? Wann wird er gezahlt? Einfachstes Beispiel hierfür sind jährliche Zinszahlungen, Mieteinnahmen oder Dividenden.

Wichtig und von Anlegern gerne unterschätzt sind auch Vertragslaufzeiten, sofern vorhanden und das diese gerne auch von möglichen Ratenzahlungen abweichen können. Es schwirren viele Begrifflichkeiten umher und werden oft auch miteinander verwechselt. Eine Zuteilungsreife beispielsweise beschreibt bei einem Bausparvertrag, den Zeitpunkt, an dem ich das Darlehen in Anspruch nehmen könnte, aber nicht zwingend Geld ausgezahlt wird. Und bei einer Versicherung oder einer Beteiligung gibt es diesen Begriff überhaupt nicht. Ebenso wenig wie es grundsätzlich möglich ist, vorher aus seinem Vertrag Geld zu entnehmen. Zu den entsprechenden Bedingungen.

Wichtig ist, und darauf gehe ich auch im Punkt Zeit noch ein, dass die meisten Produkte eine Sinnvolle Laufzeit haben. Eine Laufzeit, die sich oft an Realitäten orientiert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eben auch viele Nachteile dadurch entstehen können, wenn man sie vorzeitig auflöst oder verkauft. Wenn du ein Produkt mit einer Laufzeit von zum Beispiel 10 Jahren abschließt und nach 3 Jahren wieder verkaufst oder kündigst, brauchst du dich nicht über schlechte Performance und negative Bedingungen (wie zb. erhöhte Kosten) wundern. Auch die Kosten sind in der Regel ja für diese 10 Jahre errechnet und nicht für 3 Jahre. Das Thema der Liquidität ist also sehr vielschichtig und es ist wichtig, für sich zu entscheiden, was man eigentlich damit meint und was einem genau wichtig ist.

Rendite

Rendite

Wenn man Geld anlegt, macht man das in der Regel aus zwei Gründen. Erstens weil man es nicht ausgeben will oder aktuell nicht weiß wofür und deshalb zunächst behält und zweitens, weil man es vermehren möchte. Bei erstem ist der Fokus der Kapitalerhalt. Der Kapitalerhalt jedoch, ist etwas, was dem vermehren des Geldes möglicherweise oft im Wege steht und einem anderen Ziel folgt als das Vermehren des Geldes. Paradoxerweise rennen die Menschen von Bank zu Bank um eine Nachkommastelle mehr ‚Rendite‘ zu bekommen, die wesentlichen Eigenschaften und Gründe, warum und aus was eine Wertsteigerung zustande kommt, wird dabei oft komplett vernachlässigt. Entweder aus Unwissenheit oder Faulheit.

Grundsätzlich ist aber die Vermehrung ein wesentlicher Faktor, warum das Geld überhaupt angelegt, gespart oder investiert wird.

Rendite ist die Belohnung dafür, dass man bereit ist ein Risiko einzugehen. Als zweites drückt ein Zins auch ein Zeitpräferenz aus.

Rendite äußert sich durch unterschiedliche Arten. Es gibt den Zins, der wird immer gezahlt, wenn man eigenes Geld verleiht. Für die Überlassung wird man in Form des Zines vom Empfänger, dem sogenannte Schuldner belohnt.

Kosten

Kosten

Geld anlegen kostet Geld. Immer. Nicht immer direkt, aber kein Produkt ist kostenlos. Zwei Beispiele:

Ein Sparbuch kostet Geld. Es beinhaltet keine Abschlusskosten, aber die Führung des Kontos kostet Geld. Zumindest zunächst für die Bank. Zinsen kosten die Bank Geld. Und wenn ich es eröffne kostet es Aufwand, Zeit und so weiter. Also Opportunitätskosten. Und ein Sparbuch kostet auch Geld in Form von nicht gemachter Gewinne, die man mit alternativen Finanzprodukten erwirtschaftet könnte. Zudem kostet ein Sparbuch Geld in Form von realem Verlust in Form der Inflation. Jede Einhundert Euro, die auf einem Tagesgeld oder Sparbuch liegen, sind ein Jahr später nur noch 97 € Wert. Nach zehn Jahren sinkt die Kaufkraft auf nur noch 73% des ursprünglichen Wertes.

Andere Finanzprodukte zum Beipiel haben Abschlußkosten und / oder auch laufende Kosten. 

Steuern

Steuern

Deutschland gehört zu den Ländern, in denen die Menschen am meisten belastet und ausgeraubt werden. In Deutschland gibt es so ziemlich auf alles eine Steuer und mit sieben Steuerarten auch noch verschiedene Voraussetzungen der Besteuerung. Zumeist wird im Bereich der Geldanlage von den Kapitalerträgen gesprochen. Jedoch kommen auch gewerbliche Einkünfte oder aus Vermietung und Verpachtung hinzu.

Wichtig ist hierbei, dass der Anleger selber für seine Steuern verantwortlich ist und sich im Vorfeld darüber Gedanken macht, wann welche Steuern in welcher Höhe fällig werden. Es gehört zu einer selbstverantwortlichen Handlungsweise dazu, dass man sich im eigenen Interesse mit diesem Thema auseinander setzen sollte!

Rechtsrahmen

Rechtsrahmen

Der wichtigste Punkt wurde bereits im Artikel XXX aufgeführt. Bin ich Eigentümer oder habe ich eine Forderung. In einem gesicherten und sicheren Rechtsrahmen denkt man sich, dass es doch gar nicht so wichtig ist. Jedoch können diese Fragestellungen existenzsichernd sein. Es spielt schon eine Rolle, ob der Staat zum Beispiel (einfach) enteignen oder pfänden darf, ob er eine Zwangshypothek auf die Immobilie aufoktroyieren kann oder eine Auszahlung von Guthaben aus einer Lebensversicherung blockieren darf. Dazu kommt dann auch die Frage des Durchsetzens seiner Rechte. Oder was passiert im Krisenfall. Wann hafte ich zum Beispiel mit meinen Bankeinlagen bei Insolvenz der Bank? Oder gibt es einen Sicherungsfond? Und wenn ja, zu welchen (rechtlichen) Bedingungen gilt der für dich?

Unabhängig davon, ob und wenn ja die nächste große Krise ausbricht, ob der Euro weiter leben wird und dergleichen, sollte man sich mit solchen Fragen eindringlich beschäftigen. Und meine Empfehlung hier ist eindeutig seine Gelder entsprechend aufzuteilen. Passiert nichts, hat man auch keinen Schaden. Sollte aber das aktuelle Finanzsystem zusammenbrechen, ist es für dich nur von Vorteil, wenn auch Geld im EU Ausland auf einer Bank liegt in fremder Währung, oder das Aktiendepot als rechtliches Sondervermögen gilt. Solche Gesetze wie §314 VAG beispielsweise ermächtigen die Regierung bzw. die entsprechenden staatlichen Stellen wie Aufsichtsbehörden zum Beispiel Auszahlungen von Lebensversicherungen einzustellen. Oder eine Enteignung mit dem SAG Gesetz… Deswegen ist es im eigenen Interesse sich darüber im Klaren zu sein, welche rechtliche Stellung das eigene Geld eigentlich hat.

Die Einflussnahme des Staates spielt eine wesentliche Rolle. Risiken, die sich aus der Anlage heraus ergeben, kann und sollte man vorher kennen und mit dem Anbieter (Versicherung, Fondgesellschaft, etc..) klären. Der wichtige Unterschied ist, dass der Vertragspartner nicht einseitig die Bedingungen ändern kann. Der Staat schon! Und er beweist auch, dass er es permanent macht. Auch im Bereich der Steuern. Einem Produktpartner zum Beispiel kann man in einem funktionierenden Rechtssystem, welches Vertrauen genießt, rechtlich entgegen wirken. Gegen den Staat zu agieren funktioniert nicht. Denn dieser macht die Gesetze.
Aber auch, wenn man von weiterhin einem funktionierenden System ausgeht, muss man sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Klaren sein.

Zeit

Zeit

Der Zeitfaktor bei der Geldanlage ist ein ganz wesentliches Element. Und eine Eigenschaft, mit der die meisten Menschen falsch, zu nachlässig oder völlig unbewusst umgehen.

Zeit ist in einem System des Zinseszinses die wertvollste Waffe, die ein Anleger hat. Zeit vergeht sowieso, und für die Geldanlage kann man sie perfekt für sich nutzen! Es gibt natürlich keine Garantie, dass es immer so auf alle Ewigkeit gleich laufen wird, aber dennoch gibt es ja vernünftige Gründe dafür. Ein paar Beispiele inwiefern Zeit eine sehr große Rolle spielt kannst du unter dem Artikel Finanzmathematik nachlesen.

Zeit spielt auch in das Thema Liquidität mit rein. Zeit heilt alle Wunden, so heißt es. Mit Zeit kann man schlechte Börsenkurse aussitzen, Zeit und der Zinseszins vermehren dein Kapital fast von alleine. Zeit spielt jedoch auch gegen dich, wenn du dein fest angelegtes Kapital benötigst, aber aufgrund von Vertragsfristen zum Beispiel (noch) nicht darüber verfügen kannst. Zeit ist auch gefährlich, wenn man zu lange ein totes Pferd reitet und immer weiter hofft, dass die Anlage noch die Kurve ins positive bekommt anstatt umzusatteln. Zeit ist also ein ganz elementarer Faktor bei der Geldanlage. Zeit reduziert dein Risiko innerhalb gewisser Anlageformen. Oder vergrößert es sogar (weswegen Kredite mit langen Laufzeiten zum Beispiel teurer sind als welche mit kurzen Laufzeiten).

Ein großes Problem ist der Faktor Zeit oft deshalb, weil die Anleger sie falsch bemessen. So legen Menschen häufig gerne Ihr Geld eher Kurzfristig an mit der Begründung, sie könnten es ja morgen komplett brauchen. Der stetigen (oder kurzfristigen) Verfügbarkeit steht die Zeit also oft im Wege. Würde man sein Geld (oder Teile davon) anstatt regelmäßig und immer wiederholend für ein bis zwei Jahre zu binden, direkt mal für einen Zeitraum von 10 oder fünfzehn Jahren investieren, würde man unterm Strich auch deutlich bessere Ergebnisse einfahren. Und nur weil man einen Planungshorizont von 15 Jahren hat, heißt das nicht, dass du dich solange nicht mit deinem Geld befassen sollst oder nicht darauf zu greifen kannst (je nach Produkt).

Zeit ist auch wichtig, weil nicht nur aus Sicht des Anlegers selber die Zeit verschieden definiert wird, sondern natürlich auch vom Finanzprodukt gewisse zeitliche Vorgaben existieren. Beteiligungen beispielsweise lassen sich üblicherweise nicht jederzeit veräußern, weswegen eine zeitliche Planung schon eine wichtige Rolle spielt. Ebenso ist es zum Beispiel auch entscheidend, wann ich eine Immobilie mit Gewinn wieder veräußere, gilt doch aktuell eine Steuerfreiheit, wenn man die Immobilie zehn Jahre lang im Eigentum gehalten hat. Bei nur einem Tag zu früh veräußert bedeutet der Gewinn schmälert sich um die Steuer. Von Themen wie Altersvorsorge die qua Definition bereits zu langfristigen Themen gehören ganz zu schweigen. Es ist also wichtig, die zeitlichen Produktfeatures mit seiner eigenen Zeit abzustimmen, weil es sonst zu erheblichen Ärgernissen kommen wird. Und dazu gehört auch schon, wenn man Aktien im Verlust verkaufen muss, weil man eine Krise nicht aussitzen kann.

Meistens ist es so, dass wir rückblickend feststellen, was man alles hätte erreichen konnte oder auch erreicht hat. Viele Dinge sind oft vorher so genau gar nicht vorstellbar und entstehen vor allem aus der Handlung und dem Nutzen der Zeit.

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