Anlageklassen

Was ist eine Anlageklasse?

Eine Anlageklasse ist ein bestimmtes Vermögenssegment in das investiert werden kann. Dabei weisen die Instrumente innerhalb einer Anlageklasse alle die gleichen Merkmale oder Eigenschaften auf. Wichtig ist, dass sich die Anlagen innerhalb einer Anlageklasse in der Regel immer ähnlich verhalten. Dazu oft entsprechend anders oder gar gegensätzlich zu einer anderen Anlageklasse. Ebenso spielt eine Rolle, ob sie durch dieselben Gesetze und Vorschriften kontrolliert werden. Auch steuerliche Fragen stellen oft eine Gemeinsamkeit dar. Durch die Investition in zwei verschiedene, sich nicht korrelierende Anlageklassen reduziert sich dadurch das Risiko des Gesammtinvestments und stellt eine sinnvolle und effektive Methode dar.

Welche Eigenschaften und Merkmale das sind, erfährst du hier!

Neben den anderen unten genannten Anlageklassen gibt es Autoren, die zum Beispiel auch Derivate oder Hedgefonds als solche deklarieren. Und auch der Begriff der Alternativen Anlageklassen fällt recht häufig. Für mich gehören Hedgefonds, oder Fonds an sich schon nicht zu den Anlageklassen. Ebenso wie zB. die Lebensversicherung keine Anlageklasse darstellt. Beides sind lediglich rechtliche Konstrukte, die in Anlageklassen investieren. Natürlich gibt es Fonds, die in Lebensversicherungen investieren. Letztendlich bedeutet das jedoch auch nur, indirekt in die Anlageklassen zu investieren, in die Lebensversicherungen investieren. Lebensversicherungen investieren hauptsächlich in Rentenpapiere (Anlageklasse) und Immobilien (Anlageklasse), einen kleinen Teil in Aktien. Hedgefonds können theoretisch in alles investieren und natürlich hedgen und hebeln. Oft tätigen sie ihre Investitionen über sogenannte Derivate, was aber auch nur Finanzinstrumente darstellen und keine Anlageklasse sind. Zum Thema Finanzinstrumente gibt es weitere Informationen hier (CFDs, Derivate, Optionen, Futures, Genussscheine, LVs, etc pp). Finanzinstrumente können gewisse Eigenschaften von Anlageklasse verändern. So wird zum Beispiel die steuerliche Situation oder auch die Frage der Verfügbarkeit von Aktien(fonds) innerhalb einer Fondsgebundenen Lebensversicherung anders gehandhabt, wie wenn man ein Direktinvestment in die Aktie(fonds) vornimmt. Der Begriff der Alternativen Investments rührt daher, dass es die klassischen Anlageklassen gibt, unter die die Aktie, die festverzinslichen Wertpapiere und die Immobilien fallen. Anlageklassen wie Währungen oder Kunstwerke sind demnach die Alternativen.

Ein wichtiger Punkt ist zudem die Unterscheidung zwischen einem Direkten und Indirekten Investment. Wenn ich zum Beispiel einer Lebensversicherung mein Geld anvertraue und dieses jetzt im Rahmen meiner Versicherungspolice in Rentenpapiere investiert, dann ist es ein indirektes Investment. Ebenso, wie wenn ich ein Futures auf Weizen kaufe. Im ersten Fall habe ich nicht direkt einem Staat oder einem Unternehmen Geld geliehen, sondern über die Lebensversicherung. Im zweiten Fall habe ich auch mittels eines Finanzinstruments in Weizen investiert, und nicht direkt Weizen gekauft um ihn später teurer weiter zu verkaufen.

Welche Anlageklasse macht am meisten Sinn?

Als Anleger musst Du verstehen, dass Du sowohl in eine Anlageklasse als auch ein Produkt einer Anlageklasse investieren kannst. Wenn Du zum Beispiel einen Indexfond kaufst, der den MSCI World Index abbildet, investierst Du praktisch direkt in die gesamte Anlageklasse Aktien Weltweit. Anders sieht es natürlich aus, wenn Du lediglich ein einzelnes Unternehmen kaufst (zB. Siemens). Je nach (zeitlichem) Ziel, persönlichen Vorlieben und eigener Erfahrung und Kenntnis macht das eine mehr oder weniger Sinn. Hinzu kommen gewisse volkswirtschaftliche und mathematische Realitäten, die sich nicht wegdiskutieren lassen, egal wie man persönlich zu einer Anlageform steht. So ist es zum Beispiel so, dass sich Immobilien auf lange Sicht besser entwickeln, als der Geldmarkt. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich dann auch für die einzelnen (zeitlichen) Ziele die jeweils richtigen Anlageformen auswählen.

Grundsätzlich ist es hier genauso wie in anderen Dingen des Lebens auch. Du kannst nicht Profi im Fußball sein und gleichzeitig Raketeningenieur und Hirnchirurg. Sicherlich kannst Du in all diesen Dingen über gewisses Grund und Basiswissen verfügen, zur wahren Meisterschaft bringst Du es jedoch immer nur, wenn Du Dich spezialisierst. Und mit den Anlageklassen ist es genauso. Jede dieser Anlageklassen (nicht zwingend die daraus abgeleiteten Finanzprodukte) hat definitiv seine Existenzberechtigung und erfüllt auch einen Sinn im Gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang. Es geht also nicht darum Meister in allen Klassen zu sein, sondern sich mit einigen wenigen Anlageklassen, bzw. daraus abgeleiteten oder darauf aufbauenden Produkten so gut aus zu kennen, dass man es schafft damit seine Ziele zu erreichen. 

Um das Thema Risiko auch realistisch begreifen zu können, bitte ich den Artikel dazu zu lesen.

Welche Anlageklassen gibt es?

Je nachdem wen man fragt, kommt man zu unterschiedlichen Antworten und Einteilungen. Die folgende Einteilung ist meine persönliche Sicht auf die Dinge und dreht sich vor allem darum, es einfach zu halten. Ich habe versucht, die Anlagemöglichkeiten aufzuführen, die sinnvoll zusammengehören.

Natürlich kann man Aktien in verschiedene Anlageklassen einteilen. In Aktien aus Europa, aus Amerika oder aus Asien. Oder man sortiert sie nach der Größe der Unternehmen oder Branchen. Natürlich verhalten sich Weltkonzerne, die sogenannten Blue Chips wie CocaCola anders als zum Beispiel Aktien der Solarbranche im Bereich Smallcaps (Kleiner Werte) aus Asien. Dennoch bleiben Aktien Aktien und verhalten sich dementsprechend. Einfachheitshalber führe ich diese Unterscheidung jedoch nicht durch. Wer möchte, kann diese Aufteilung aber natürlich für sich vornehmen, ändert aber nichts an den prinzipiellen Aussagen der groben Einteilung.

Ein Beispiel zum Verständnis aus der Mobilität. Ich nehme den Begriff der Automobile. Darunter fallen Kleinwagen, Cabrios, SUVs, Mittelklassewagen, Sportwagen, Vans und so weiter. Natürlich unterscheiden sich diese untereinander. Aber alle weisen Sie auch die gleichen Dinge aus. Zum Beispiel dass sie einen beweglicher machen, dass Sie mit Rädern behaftet sind. Dass sie Motoren benötigen. Dass sie mit Benzin, Diesel, Solar oder Wasserstoff angetrieben werden. Und ähnlich verhält es sich auch mit den Anlageklassen. Ich gehe hier zunächst von den Oberbegriffen aus.

Das ist meine Aufteilung der Anlageklassen:

  •            Geldmarkt/Sichteinlagen
  •            Renten/Schulden
  •            Immobilien
  •            Aktien
  •            Währungen/Forex
  •            Rohstoffe
  •            Cryptowährungen
  •            Private Equity
  •            Land und Boden
  •            Sonstiges
Geldmarkt

Der Geldmarkt / Sichteinlagen:

Der Geldmarkt bezeichnet alle Gelder die mit Laufzeiten unter einem Jahr und die mit einer festen oder variablen Verzinsung, oft auch Kupon genannt, einhergehen. Hierzu gehört der Interbankenmarkt, kurzlaufenden Rentenpapiere und Kredite mit entsprechender Laufzeit. Wichtig ist, dass es (für den Anleger) so gut wie kaum Wertschwankungen gibt. Mit dem Geldmarkt in der Tiefe hat der Anleger in der Regel nichts zu tun. Banken machen über den Geldmarkt sogenannte Zinsdifferenzgeschäfte, über verschiedenen Fristentransformationen Gewinn oder Verluste und Parken Gelder bei der EZB etc. Da diese Gelder aber in der Regel täglich oder zumindest kurzfristig verfügbar sind, parkt der Anleger hier sein Geld. Auch wenn es nur das Girokonto ist. Tatsächlich gibt der Anleger jedoch sein Geld aus der Hand und erhält im Gegenzug eine Forderung auf seine Einlage mit dem Versprechen für das verliehene Geld eine gewisse Verzinsung zu erhalten. Ebenso das Versprechen, sein eigenes Geld auf Aufforderung zurück zu bekommen. Laut der Bundesbank horten die Deutschen mehr als 6.000.000.000.000 € (6 Billionen) auf schlecht oder gar nicht verzinsten Konten. Jedoch stellt es eben ausschließlich Geldvermögen dar. Ohne eigenen inneren Wert.

Eigenschaften: täglich bis sehr kurzfristig verfügbar, Minusrendite bis wenig Rendite, nominal Sicher, Risiko durch Inflation und Währungsreformen, stellen normalerweise Forderungen dar

Für was geeignet: Für Anlagen die zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb ca. eines Jahres verfügbar sein müssen, als Rücklage/Reservetopf oder um einen Investitionstopf zu schaffen, der dann langfristig anderweitig investiert werden soll.

Typische Produkte des Geldmarktes: Geldmarktfond, Sparbuch, Tagesgeldkonto, Festgeld, Rentenkurzläufer, (Bausparverträge)

Gewinnart: Zinsen, Kursgewinne/Verluste bei Geldmarktfonds

Renten / Schulden

Rentenmarkt / Schulden

Der Rentenmarkt umfasst grundsätzlich alle Gelder die verliehen werden und eine Laufzeit oberhalb der Laufzeit des Geldmarktes haben. Der Rentenmarkt ist ein Markt der Schulden. Jemand benötigt Geld (ein Staat, ein Unternehmen oder ein Mensch) und bietet dafür einen gewissen Zins für die zeitlich begrenzte Überlassung des Geldes. Dabei ist die Situation, dass sich Staaten oder Unternehmen von Investoren Geld leihen Jahrhunderte alt. Was erst einige Jahre alt ist und als Subanlageklasse neu hinzugekommen ist, sind die sogenannten P2P Kredite. P2P bedeutet Peer to Peer und bedeutet, dass sich zumeist Privatpersonen Geld von Privatpersonen leihen, anstatt dies über Ihre Bank abzuwickeln. Unternehmen könnten natürlich auch Inhaberschuldverschreibungen/ Bonds auflegen, für kleinere Unternehmen sind die P2P jedoch eine smarte Alternative. Bei P2P Krediten erhält dann natürlich der Gläubiger die Zinsen, nicht mehr die Bank, die außen vor ist. Im Rentenmarkt gibt es moderate Schwankungen, feste oder variable Verzinsungen. Je nachdem in was genau man investiert. Staatsanleihen eines AAA gerateten Staates bringen mittlerweile sogar teilweise Minuszinsen, während die P2P oder High Yield Bonds ein größeres Risiko darstellen, dafür aber eben auch höhere Renditen in Aussicht stellen. Allen Produkten in diesem Markt ist gemein, dass es ein Geldwertmarkt ist, die Assets nach einer Währungsreform auch deutlich an Wert verlieren können, sowie immer eine Forderung an den Schuldner darstellen. Klassischerweise bietet sich die Anlageklasse an, bei Laufzeiten von ca. 3 bis 10 Jahren. Auch hier stellt der Zins die Belohnung in Form von eingegangenen Risiken und der entsprechenden Zeitpräferenz dar. Der Rentenmarkt lässt sich in vielen Produkten wiederfinden. So bestehen zum Beispiel klassische Lebens und Rentenversicherungen oft zu Mindestens 80% aus Staats und Unternehmensanleihen.

Eigenschaften: relativ liquide (je nach Produkt), keine bis moderate Rendite durch Zinsen oder Kursgewinne

Für was geeignet: mittlere Anlagedauer von 3 – 7 Jahren, auch wenn zu einem gewissen Zeitpunkt Gelder bereit stehen müssen, bieten sich hier manche Anlagen an.

Typische Produkte des Rentenmarktes: Staats und Unternehmensanleihen (Renten bzw. Inhaberschuldverschreibung) und Rentenfonds, P2P Kredite mit Laufzeiten oberhalb eines Jahres, Zertifikate, (Bausparverträge), Pfandbriefe, Bundeswertpapiere,

Gewinnart: Zinsen und je nach Produkt Kursgewinne/Verluste

Immobilien

Immobilien

Immobilien stellen für die meisten die bekannteste Anlageform dar. Und vermutlich auch die, von denen die meisten, neben dem Tagesgeld auch behaupten würden, dass sie am meisten darüber wissen. Die meisten denken bei Immobilie in erster Linie an die selbstgenutzte Wohnung oder das selbstbewohnte Haus. Dabei bietet das Investment in die Anlageklasse Immobilie eine Menge mehr an Möglichkeiten. Zumal man durchaus die Frage stellen kann, ob die selbstbewohnte Immobilie überhaupt eine Anlage darstellt. Neben der selbstgenutzten Immobilie kann man in Immobilien über Genossenschaften investieren, eine vermietete Immobilie kaufen, über den offenen Immobilienfonds, den geschlossene Immobilienfonds. Über Indexfonds ebenso. Ebenso kann man Immobilienaktien (sogenannte Reits) erwerben. Immobilien haben von Natur aus die Eigenschaft des Sachwertes und kann entweder durch eine Forderung oder ein Eigentum abgebildet werden.

Eigenschaften: Beständig, Direkt und Indirekt möglich, stellt einen Sachwert dar, Illiquide

Für was geeignet: Über offene Fonds für mittelfristige Anleger, direktinvestments für Menschen, die sich selber darum kümmen, Selbstgenutzte für die, die es sich leisten können und wollen. Abgesehen vom offenen Fonds sehr Illiquide.

Typische Produkte des Immobilenmarktes: Reits (Immobilienaktien), Genossenschaftsanteile, Über offene / geschlossene Fonds, eigenbewohnte Immobilie, vermietete Immobilie (inkl. Garagen oder Ferienwohnungen zb.)

Gewinnart: Mieteinnahmen und Kursgewinne/Verluste bzw. Wertzuwachs

Aktien

Aktien

Aktien stellen eine Beteiligung an einem Unternehmen dar. Mit allen Rechten und Pflichten, die das mit sich bringt. In der Regel sind mit Aktien Anteilsscheine gemeint, die an einer öffentlichen Börse gehandelt werden.Wenn man Aktionär ist, gehört einem ein Teil des Unternehmens und man kann auf der Hauptversammlung seine Meinung kund tun. Als Aktionär ist man in der Regel an den Gewinnen beteiligt. Dies äußert sich durch Zahlung der Dividende – sofern die Gesellschaft eine auszahlt und den Gewinn nicht für andere Dinge wie Aktienrückkäufe zb. nutzt. 

Die Vorteile von Aktien sind offenbar. Sie sind börsentäglich handelbar. Natürlich gibt es unterschiedlich liquide Titel, aber vom Prinzip kann man eine Aktien täglich mehrmals kaufen und verkaufen. Wenn man Aktien eines Unternehmens hält, bedeutet das jedoch auch, dass dieses scheitern kann und der Kurswert der Aktie auf 0 fällt und das demnach ein Totalverlust darstellt. 

Eigenschaften: Börsengehandelte Aktien sehr Liquide, Risiko kalkulierbar, vielschichtig, da nicht nur Börsenpreis relevant, Chancen gut, Preis schwankt täglich und es ist sowohl eine Vervielfachung denkbar, als auch ein Absinken auf 0.

Für was geeignet: Langfristiges Investieren wie Altersvorsorge führt fast kein Weg an Aktien vorbei. Anlagen ab Laufzeiten (wegen der Schwankungen) von 7 Jahren oder mehr mindestens.

Typische Produkte des Aktienmarktes: Aktien, Aktive Aktienfonds, ETFs (Indexfonds), Über Derivate und Optionsscheine

Gewinnart: Kursgewinn/Verlust, Dividenden

Forex

Forexmarkt

Währungen, Devisen oder Forex, wie die Assetklasse auch genannt wird, stellen den größten und liquidesten Markt der Welt dar. Trader handeln Währungspaare wie zum Beispiel US / EU und gewinnen durch Veränderungen der Preise zueinander. Wenn sie richtig liegen. Gerne wird auch mit Hebeln gearbeitet, wodurch das gehandelte Volumen durch Aufnahme von Fremdkapital erhöht werden kann. Aufgrund seiner Schnelligkeit und unglaublich vielen Variablen muss man sich schon sehr gut auskennen in diesem Markt. Entweder man lernt sehr schnell dazu oder lässt wirkliche Profis für sich arbeiten.

Eigenschaften: Der Forexmarkt ist der Liquideste Markt der Welt, der mit den meisten Chancen und der mit den größten Risiken.

Für was geeignet: Aufgrund seiner großen Risiken ausschließlich für Gelder, welche man bereit ist abschreiben zu können. Zeitlich gibt es jedoch keine Einschränkung. Der Forexmarkt stellt ein aktives Investment dar.

Typische Produkte des Währungsmarktes: Direktinvest in Fremdwährung, über Währungsfonds, über CFDs,

Gewinnart: Kursgewinn/Verlust, Renditen von 5%, 10% oder auch 20% im Monat sind durchaus möglich, jedoch auch der Totalverlust von 100& oder mehr (wenn gehebelt wird).

Rohstoffe

Rohstoffe

Rohstoffe stellen neben den Immobilien und den Aktien eine weitere Anlageklasse der Sachwerte dar. Je nach Glaubensrichtung gehört Gold dazu oder auch nicht. Nach meiner Definition gehört es auf jeden Fall unter diesen Begriff, da Rohstoffe in erster Linie natürliche Stoffe der Erde darstellen, welche zumeist industriell oder aufgrund von Schmuckverarbeitung nachgefragt werden. Ebenso lassen sich auf Rohstoffpreise natürlich Wetten abschließen oder für Erzeuger etc. mittels sogenannter Futures Preise für die Zukunft absichern. Rohstoffe lassen sich in unterschiedliche Teilbereiche aufteilen, zum Beispiel in Edelrohstoffe (Gold, Silber, Palladium, Diamanten) oder Energierohstoffe wie Erdöl, Uran und Kohle, die Agrarrohstoffe wie Getreide, Tabak oder Kakao oder auch in die Basismetalle wie Kupfer, Eisen und Aluminium.

In Rohstoffe kann man zumeist nur indirekt investieren. Niemand wird sich seine Garage mit Kohle voll lagern um sie später zu einem höheren Preis zu verkaufen. Aufwand und Ertrag stehen hier meistens in keinem sinnvollen Verhältnis. Ausnahmen stellen die Edelrohstoffe dar, viele Menschen halten Goldbarren oder Silbermünzen oder auch einzelne Edelsteine. Zumeist wird über sogenannte Derivate investiert. Alternativ bieten sich Aktien an Rohstoffaktien wie Rio Tinto, BHP Biliton, Glencore oder Deutsche Rohstoff AG an. Auch über Zertifikate kann man sich an der Entwicklung der Rohstoffpreise beteiligen. Rohstoffen gemein ist, dass sie aus sich heraus niemals einen Cashflow produzieren und lediglich einen Mehrwert durch Verarbeitung erfahren bzw. sich durch steigende Nachfrage der Preis erhöht.

Eigenschaften: Ein Kilo Gold bleibt ein Kilo Gold. Egal in welcher Währung und zu welchem Preis. Relativ Flexibel, lediglich zumeist indirektes Investment möglich.

Für was geeignet: Gold und Silber als absolutes Kriseninvestment. Wenn man an eine (ungeplante) Währungsreform glaubt und hohe Inflationen hat, schützen Sachwerte das Vermögen. Aufgrund dessen, dass Rohstoffe keinen Ertrag erwirtschaften bleibt letztendlich später nur der Verkauf zu einem teureren Preis.

Typische Produkte des Rohstoffmarktes: Direktinvestment (Goldbaren oder Silbermünze) über Aktien an Rohstofffirmen oder über Finanzinstrumente wie Derivate und Futures sowie Zertifikate.

Gewinnart: Kursgewinn, Rohstoffe werfen keine Erträge ab, Rohstoffaktien gegebenefalls Dividenden

Cryptowährungen

Cryptowährungen

Cryptowährungen sind ein relativ neues Phänomen, gibt es die Mutter der Cryptowährungen, den Bitcoin doch erst seit dem 3. Januar 2009 als eine Antwort auf die Finanzkrise. Der Hauptunterschied zur ‚normalen‘ Zentralbankgesteuerten Währungen wie den US Dollar, den Euro oder Yen sind seine Dezentralität, seine Limitierung auf wenige Einheiten (Bitcoin 21 Millionen Stück) und seine Unabhängigkeit, da man keine 3. Instanz wie Kreditkarten, Banken oder Konten mehr benötigt, sowie die Basis der Währungen: Die sogenannte Blockchain. Diese sorgt als cryptographische Datenbank für die Sicherheit und Unfehlbarkeit des Systems. Genauere und weiterführende Informationen zu Cryptowährungen finden sich unter dem Artikel: Was ist Geld und Cryptowährungen. Ich habe die Cryptowährungen als eigene Anlageklasse eingeteilt und nicht unter Forex, weil sich Cryptowährungen schon durch seine Eigenschaften vom FIatgeldsystem unterscheidet, auch wenn beides Währungen sind. Abgesehen davon sind Cryptowährungen noch sehr jung, so dass es nohc kaum aussagekräftige Studien, Statistiken und Korrelationen gibt.

Eigenschaften:  hohe Liquidität (je nach Cryptowährung), hohe Schwankung, hohe Erträge möglich

Für was geeignet: Ich kenne einige Menschen, die Ihr ganzes Leben auf Cryptowährungen ausgerichtet haben und kaum bis keine Berührung mehr mit Dollar etc. haben. Für den normalen Anleger empfiehlt sich jedoch zunächst einer kleinen Quote als Beimischung eines bereits bestehenden Portfolios.

Typische Produkte des Cryptomarktes: diverse Direktinvestments in die verschiedenen Währungen wie Bitcoin, Etherium, Dash, Litecoin und so weiter.

Gewinnart: Kursgewinn/Verlust, Rewards durch Masternodes oder Mining, Lending, sowie durch Trading möglich.

Private Equity

Private Equity

Private Equity stellt die Investition in nicht Börsennotierte Unternehmen dar. Anders als zur Aktie sind die Gesellschaften zwar meist auch Aktiengesellschaften (auch GmbHs oder KGs möglich), jedoch werden in diesem Bereich nicht nur hervorragende Kontakte benötigt um überhaupt investieren zu können, sondern in der Regel auch mehrere Millionen, weswegen diese Anlageklasse zunächst für den Normalanleger nicht in Frage kommen dürfte. Wenn man jedoch bedenkt, dass die reichsten Menschen dieser Erde bis zu 30% Ihres Vermögens in diese Anlageklasse investieren, dann sollte man sich dieses Assetklasse schon näher anschauen.

Der wesentliche Unterschied zur börsengehandelten Aktie ist, dass es keine Börse gibt und dass in der Regel die Mehrheit des Unternehmens erworben wird. Dadurch lassen sich natürlich völlig andere Einflüsse auf das Unternehmen ausüben. Der Ertrag entsteht im Wesentlichen daraus, dass ein Unternehmen gekauft wird, dann weiter entwickelt wird und später zu einem deutlich höheren Preis wieder veräußert wird. Zur Entwicklung kann eine Verbreiterung des Vertriebsnetzes/ der Filialen dienen, neue Produkte und technische Novationen, Aufkauf von Konkurrenten, Erschließung neuer Märkte etc.

Eigenschaften: Je nach Konstruktion (Streuung) stellt diese Anlageklasse ein riskantes bis sehr sicheres Anlageziel dar. Die Renditen sind hoch bis sehr hoch.

Für was geeignet: Für Anleger die lange auf Ihr Geld verzichten können, da diese Anlageklasse wenig liquide ist und über Beteiligungen an geschlossenen Fonds (für Kleinanleger zumeist die einzige Möglichkeit in dieser Anlageklasse). Ein Merkmal ist, das es nicht in der eigenen Hand liegt, wann und wie man über das eigenen Geld verfügt, da dieses erst durch Verkauf der Unternehmen wieder erfolgt. Bei Fonds entscheiden die Fondsmanager.

Typische Produkte des Private Equity Marktes: Börsengehandelte Fonds, die in Private Euqity Gesellschaften investieren (indirektes Investment, da dies eigentlich eine Anlage in Aktien darstellt), Direktinvestment, geschlossene Fonds, zum Teil über Versicherungen möglich (was dann jedoch eine Forderung an die Versicherung darstellt).

Gewinnart: Wertzuwachs beim Wiederverkauf, teilweise Dividenden

Land und Boden

Land und Boden

Land und Boden verhält sich ähnlich wie Immobilien, sind aber dennoch nicht das Gleiche. Verdienstmöglichkeiten an Land stellt entweder der Kauf und Verkauf dar (also der Handel mit dem Land) oder durch Rohstoffe, welches sich auf dem Land befindet, die einen eigenen Wert darstellen und den Grund nochmals an Wert steigern lassen. Ebenso kann man Boden Verpachten an Landwirte zum Beispiel, die dort dann Getreide anbauen oder Kühe grasen lassen. Weiterhin kann man sie natürlich auch selber bestellen und durch zum Beispiel Wälder und Hölzer verdienen. Die Verwendung von Land und Boden ist zu Vielfältig um sie hier alle aufzählen zu können.

Eigenschaften: Immobil, Risiken und Chancen immer individuell, Beteiligungen je nach Angebot

Für was geeignet: Die meisten nutzen Land um darauf eine Immobilie zu bauen, aber natürlich gibt es auch andere Nutzungsarten. Alle haben jedoch meist den wirklich langfristigen Charakter inne und eignet sich vor allem für Investoren, die entsprechende Liquidität zum Kauf oder Bonität zur Finanzierung mitbringen.

Typische Produkte des Bodenmarktes: Land kaufen oder sich an entsprechenden Projekten beteiligen, wie TimberFonds (Holz/Bauminvestment) oder Plantagen oder Weingüter etc. Mittels Beteiligungen (ob Direkt oder geschlossene Fonds und/oder Genussscheine) lassen sich auch andere Erträge erwirtschaften.

Gewinnart: Vermietung und Verpachtung, Wertgewinn bei Verkauf

Alternative Investments

Alternative Investments

Alternative Investments umschreibt all die sonstigen Investitionsmöglichkeiten, die hier nicht unter den erstgenannten neun Punkten mit aufgeführt sind und oft auch eigenen Regeln was Chance und Risiko anbetrifft folgen. Hierunter fällt zum Beispiel das Investment in Whisky, ausgesuchte Weine, Gemälde oder andere Kunstwerke, Oldtimer, aber auch das große Feld von verschiedenen geschlossenen Fonds. Alle diese Dinge haben mindestens eine Gemeinsamkeit, nämlich das der Preis sich nach Angebot und Nachfrage bemisst und damit der Grundvoraussetzung allem wirtschaftlichem Handelns folgt. Eine Rolex mag zwar einige zehntausend Euro kosten, bedient aber auf der anderen Seite nur einen kleinen Markt.

Eigenschaften: völlig individuell, in der Regel nur etwas für Fachleute und Experten.

Für was geeignet: in der Regel eher Mittel bis Langfristig, da sich Preissteigerungen in der Regel mit verstreichender Zeit einher gehen.

Typische Produkte von alternativen Investments: geschlossene Beteiligungen wie Flugzeugfonds, Schiffe, Freizeitparks, sonstige Beteiligungen (auch über Genussscheine), Direktinvestments, Whisky, Kunstwerke, Oldtimer, Weine, Sneakers, Schmuck,

Gewinnart: Bei Spezialitäten wie Whisky oder Oldtimer durch Preissteigerungen, bei Beteiligungen auch mittels Cashflow.

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