Ratgeber Geld

Wenn man ein Segelflugzeug fliegen möchte, muss man vorher einen Führerschein machen. Nun ist aber das Fliegen etwas, an dem nur ein Bruchteil der Menschen überhaupt interessiert ist. Mit Geld hat aber jeder sein Leben lang zu tun. Niemand wird ins Meer geschmissen ohne vorher Schwimmen gelernt zu haben. Keiner darf Auto fahren ohne vorher einen Führerschein machen zu müssen. Natürlich schützt der Führerschein nicht davor, dass trotzdem Unfälle passieren können. Es geht auch nicht darum, dass andere darüber entscheiden, ob du geeignet bist oder nicht. Auch als Meisterschwimmer kannst Du ertrinken. Doch mit dem erlernen dieser Fähigkeiten, bewegst Du sowohl beim Schwimmen als auch beim Autofahren sicherer. Und beim Fliegen und im Umgang mit Geld ebenso.

Warum wird dann nicht der richtige und selbstverantwortliche Umgang mit Geld gelehrt? Warum wird das nicht mit Geld ebenso gehandhabt wie mit dem Autoführerschein oder dem Pilotenschein? Wieso glauben die Menschen, dass es nicht nötig sei, den Umgang mit Geld zu erlernen? Niemand bestreitet ernsthaft, dass ein Marathonlauf ohne wochenlanges Training zu schaffen ist. Es gehört Training und Disziplin dazu. Selbst geübte Sportler anderer Sportarten werden nach einigen Kilometern aufgeben, alleine deswegen, weil der Körper aufgrund der neuartigen, dauerhaften Belastung streikt. Die gute Nachricht ist, dass sowohl die richtige Einstellung, als auch das nötige Know-How und Training hilft, den Marathon zu schaffen. Und im Bezug aufs Geld lässt einen der richtige Umgang erfolgreicher mit diesem umgehen. Und beides lässt sich erlernen. Zudem ist es zum Erreichen gewisser Ziele im Leben absolut notwendig.

Denke daran, wenn du in Frankreich in La-Rochelle mit dem Segelboot losfährst um in New York anzukommen, jedoch den Kompass um nur 1 Grad verstellst, wirst du etliche Kilometer nördlich oder südlich von New York ankommen. Also auch kleine Änderungen können und werden großes Bewirken.

Ein weiterer hemmender Punkt ist bei vielen die Angst. Viele Menschen, vor allem ungeübte Schwimmer haben Angst vor z.B. großen Gewässern. Woher kommt die Angst? Zum Beispiel aus ihrer Unerfahrenheit und Unwissenheit. Wenn du einen Horrorfilm anschaust hast du vielleicht Angst, zumindest kann es passieren, dass du dich erschrickst. Spätestens beim zweiten Anschauen des gleichen Films hast du jedoch keine Angst mehr. Warum? Weil du weißt, was passiert! Es überrascht dich als Zuschauer nicht mehr. Mit Finanzen ist das ähnlich. Wenn du über deine Finanzen Bescheid weißt, brauchst du keine Angst vor den Folgen haben und auch die weitere Zukunft ist deutlich klarer. Wenn du zum Beispiel weißt, dass für Schäden Dritter die Haftplicht einspringt, bei plötzlichen Kosten das Reservekonto gut gefüllt ist oder deine Geldanlagen auch Schwankungen unterliegen können oder nur zu bestimmten Zeitpunkten liquidierbar sind, dann gibt dieses Wissen darüber einen enormen Schub an Sicherheit!

Merke: Angst entsteht aus Unwissenheit. Angst vergeht mit Wissen, Planung und Erfahrung.

Ratschläge, für den erfolgreichen Umgang mit Geld

Finanzplan

Zunächst brauchst Du einen völlig schonungslosen Überblick über Deine Finanzen. Wenn Du im Nebel herumdokterst, kannst Du natürlich nicht an Deinem Ziel ankommen. Weil Du keines siehst und auch keine Orientierungshilfe hast. Du musst sehen, wie Deine aktuelle Situation ist. Mache Tabula rasa!

Schreibe auf, welche aktuellen Vermögenswerte du hast. Welche Verbindlichkeiten sind zu zahlen und bis wann? Welches Einkommen erziehlst du zurzeit? Am besten schreibst Du alles in einer Exceltabelle, monatlich sortiert auf. Der Vorteil von Excel ist einfach, dass die Summen und Ergebnisse sofort saldiert werden und Du einen vernünftigen Überblick über alle (unnötigen) Ausgaben und ebenso (möglicherweise zu erhöhenden) Einnahmen erhältst.

Aufgrund dieser Basis, die sozusagen der erste Schritt hin ist, zu einer sicheren und planbaren finanziellen Zukunft, wächst hinterher der eigene Wohlstand. Doch bleibt man im Nebel, weiß man nicht, ob man nicht eventuell auf Sand baut. Und Ein Haus im Sand fällt halt auch mal um oder gerät in Schieflage.

Führe alle Dinge auf:

Miete, Autofinanzierung, Handyvertrag, Versicherungen, Mitgliedsbeiträge, Mobilitätskosten, Nebenkosten, …

Wenn du diese Tabelle komplett ausgefüllt hast, erhältst du einen wichtigen Überblick. Wichtig ist, dass Du unbedingt ehrlich zu Dir bist und wirklich alle Kosten einträgst. Wenn du zum Beispiel quartalsweise Dispozinsen oder monatlich Kontogebühren zahlen musst, trage das in den entsprechenden Monat ein. Ebenso, wenn du einmal im Jahr den Mitgliedsbeitrag im Sportverein zahlst. Denke daran, du machst das für dich selber und nur wenn du schonungslos ehrlich zu dir selber bist, kann sich eine positive Veränderung einstellen. Jedes Unternehmen führt eine Bilanz seiner Kosten und Einnahmen auf, um feststellen zu können, wo man entsprechende Einsparungen erreichen kann oder weitere Ausgaben sogar sinnvoll sein können. Beachte, es geht hier auch um ein Unternehmen. Und zwar um das Unternehmen deines Lebens! Und das soll ja (nicht nur finanziell) eine Erfolgsgeschichte werden.

Wenn du nun darüber Bescheid weißt, welche monatlichen Kosten du hast und welche Einnahmen dem gegenüberstehen, kannst du anfangen zu überlegen, wie es weiter gehen soll.

Haushaltsbuch

Führe ein tägliches! Haushaltsbuch! Täglich! Mache es dir zur Gewohnheit!

Warum? Weil du wirst erstaunt sein, wie viel Geld du ausgibst für Dinge, bei denen du Dich im Anschluss fragst, warum! Konsum ist nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Ganz im Gegenteil, man muss sich auch kleine Wünsche erfüllen. Oder auch Größere. Aber sehr häufig werden sogenannte Spontankäufe gemacht. Man denkt sich, aber diese 2,39 hier, die machen den Braten ja eh nicht fett. Stimmt. Aber die 3,17 € und die 1,88 da, sowie die 12,76 € oder die 22,89 € in Summe dann schon.

Zahle in Bar

Zahle so viel wie nur möglich in Bar! Ungeachtet davon, dass Kreditkarte und EC Karte noch so praktisch sein können, du verlierst damit schnell den Überblick über deine Finanzen. Es sei denn, du befolgst den Ratschlag mit dem Haushaltsbuch! Aber selbst wenn du diesen Ratschlag befolgst empfiehlt es sich in Bar zu zahlen? 

Warum? Wenn du Bar bezahlst, siehst du physisch, wie dein verfügbares Geld weniger wird. Wenn du 500 € in der Tasche hast, merkst du, wenn du 232,87 € ausgibst. Es ist direkt merklich weniger Geld vorhanden. Rein vom psychischen Aspekt heraus gehst du dann anders mit dem Geld um. Wenn es einfach nur von deinem Konto abgebucht wird, merkst du es nicht. Es fühlt sich nach dem Kauf genauso an, wie vor dem Kauf.

Du hast also

  • einen deutlich besseren Überblick
  • Psychologisch hat es einen positiven Effekt für dich
  • Es sammelt sich Kleingeld an, aus welchem größere Summen werden.

Weil Kleinvieh auch Mist macht, wie der Volksmund so schön sagt. Was meine ich damit? Stell dir vor, du kaufst etwas für 4,73 € ein. Was bekommst du dann? Wechselgeld. Wenn du mit einem 10 € Schein bezahlt hast 5,27 €. Jetzt kannst du mit dem Bargeld entscheiden, ob du die 0,27 € nicht in eine Spardose stecken willst. Oder vielleicht sogar die 5,27 €. Was passiert mit den 0,27 € auf deinem Konto? Nichts. Wenn du das aber in deine Spardose steckst, kommen da beim nächsten Einkauf 1,33 € dazu. Beim Übernächsten 0,97 €. Dann 2,14 € usw. Und diese Summe wird dann relativ schnell mehr Geld und summiert sich zu einer Größeren Summe. Die 0,27 € auf dem Konto gehen aber einfach so unter. Nebenbei gibt man gefühlt mehr Geld aus, obwohl das gar nicht stimmt. Und so sammelt sich über die Zeit einiges an Kapital an, mit dem man sein Reservekonto auffüllen kann, andere Investitionen tätigen oder auch aufgeteilt auf die Traumdosen verteilt diese Ziele näherbringen.

Zahlungszeit

Wenn du Rechnungen erhältst, zahle diese sofort! Viele Menschen sammeln ihre (ungeplanten) Rechnungen und schieben gerne die Zahlung bis zum letzten Tag auf. Als ob der Betrag, der dann länger auf dem Konto liegt, einem noch immer gehören würde und einen Nutzen bringt. Wie Zinsen oder ähnliches. Doch das ist ein Trugschluss. Zum einen wird die Rechnung gerne vergessen zu bezahlen. Oder man vergisst die Rechnung zeitweise und denkt, dass das Geld noch zur Verfügung steht, obwohl es ja zur Tilgung der Rechnung gedacht ist. Wenn man jedoch sofort zahlt, kann man einen Haken dahinter machen und es fängt nicht an, einen zu Belasten. Hinzu kommt der Vorteil, dass man die Übersicht über seine tatsächliche Liquidität behält und diese Zahl nicht künstlich verändert.

positives Geldgefühl

Viele Menschen fühlen sich, wenn sie zum Beispiel mit einer gewissen Menge Geld rumlaufen, unwohl. Unbewusst haben Sie Angst, dass sie das Geld verlieren, Überfallen werden oder sonstige Dinge passieren. Woher rührt diese Angst? Unter anderem auch aus dem Grund heraus, aus dem auch die Glaubenssätze vorherrschen. Denn rational erklärbar sind sie in der Regel nicht. Und natürlich auch aus dem Mangel an Erfahrung. Deshalb ist, um sich an Geld zu gewöhnen dringend zu empfehlen, eine für einen eine unübliche Menge Geld mit herum zu tragen. Und nicht auszugeben! Das bringt zweierlei Veränderungen mit sich.

  1. es stärkt die Disziplin 
  2. es führt eine Gewohnheit ein

Die Disziplin wird dadurch gestärkt, dass man das Geld nicht ausgibt und die Gewohnheit an das Geld in der Tasche führt ganz subtil eine positivere Einstellung zum Thema Geld herbei.

Bezahle dich selbst

Nachdem alle Rechnungen bezahlt sind, kommt die wichtigste Überweisung. Und zwar die eigene Bezahlung! Aus zwei Gründen ist das extrem wichtig:

  1. psychologisch
  2. Vermögensentwicklung

Psychologisch ist enorm wichtig. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Belohne dich selber für deine Handlungen, deine Arbeit, deinen Erfolg. Wenn du immer alle bezahlst, aber dich vergisst, wer soll  es sonst machen? Wenn du es nicht tust, andere werden es niemals machen. Und bedenke, auch dein Kind ist nicht so wichtig, wie du selbst. Wenn es dir (finanziell) schlecht geht, kannst du schwer (finanziell) gut zu deinem Kind sein. Nur wenn du für dich sorgst, kannst du auch adäquat für dein(e) Kind(er) sorgen. 

Die ganz praktische Folge ist die Vermögensentwicklung. Wenn du es richtig machst, wächst deine finanzielle Grundlage. Und dies gibt dir mehr Möglichkeiten und Optionen. Es liefert Sicherheit und vergrößert deinen Spielraum. 

Disziplin!

Disziplinierte Menschen sind erfolgreicher. Unabhängig vom Talent, wirst du nicht Fussballprofi, wenn du nicht täglich trainierst. Ebenso wirst du dich ohne die Disziplin des Lernens schwer tun mit dem erfolgreichen Uniabschluss. Disziplin gehört einfach dazu. Ein eigenes Kapital zum Thema Disziplin findest du hier. Für den richtigen Umgang mit dem Mehrkontenmodell oder dem Haushaltsbuch ist Disziplin ebenso von Nöten. Warum? Weil es nichts bringt, sein Geld auf verschiedene Töpfe aufzuteilen, wenn man sich nicht daran hält und nach jeder Rate oder Einzahlung ein paar Tage später wieder daran geht und die Einzahlung zurück holt, weil man sich doch kurzfristige Wünsche erfüllt. Aber wenn man es schafft, diese Disziplin aufzubringen und diese später in eine Gewohnheit umschlägt, sieht man, wie das Kapital sich entwickelt und Kinder kriegt und wächst. Und spätestens dann fängt es auch an Spaß zu machen!

Mehrkontenmodell

Neben den bereits oben aufgeführten, direkt umsetzbaren und konkreten Ratschlägen zum besseren und kontrollierten Umgang mit seinen eigenen Finanzen ist die Einführung des Mehrkontenmodells. ein ganz wesentliches Modell. Als einer der wichtigsten Finanzratschläge kannst du hier weitere konkretere Informationen erhalten. Vor allem auch zu dem Thema, der eigenen Bezahlung ist ist es wesentlich!

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