Anleihen

2. Renten / Schulden

Renten, Obligationen, Anleihen, Bonds, Inhaberschuldverschreibungen. Für die Anlageklasse der Renten gibt es eine Menge Begriffe, umschreiben im Kern jedoch immer das Gleiche. Nämlich, dass Du Dein Geld mit der Absicht verleist, dieses nach einer vereinbarten Zeit komplett wieder zu erhalten und zusätzlich für die Überlassung Zinsen zu verdienen. Unter diese Anlageklasse fallen auch die neue Art der P2P Kredite. Wichtig ist die Unterscheidung zum Geldmarkt / Zinsmarkt der sich in der Zeitschiene ausdrückt. Vom Prinzip sind Produkte des Geldmarktes auch verliehenes Geld, jedoch durchaus mit etwas anderen zeitlichen Zielen. Jedoch lässt sich keine harte Grenze ziehen und ein Bausparer passt auch hier herein, da diese meist eher längere Laufzeiten als ein Jahr aufweisen.

Staatsanleihen

Staatsanleihen stellen neben den Unternehmensanleihen eine der beiden Basisanlagen im Bereich Renten dar. Du stellst Dein Geld deinem Land zur Finanzierung zur Verfügung. Dabei kann es sich um (theoretisch) sichere Länder mit besten Rating sein, wie Deutschland oder die USA, oder aber natürlich auch riskante Anlagen wie Griechenland oder Italien. Der Vollständigkeit sind hier auch Kredite für Kommunen oder Bundesländer zu nennen, die vom Prinzip ähnlich funktionieren. Zu normalen Zeiten eine relativ einfache und mit sehr kalkulierbarem Risiko versehene Anlage für kurz bis mittelfristige Zeiträume. Zu normalen Zeiten. 

Unternehmensanleihen

Unternehmensanleihen sind das unternehmerische Pendant zu den Staatsanleihen. Das Risiko ist vom Prinzip höher, da ein Staat (in der Theorie) nicht Pleite gehen kann, da die Bevölkerung immer für Wirtschaftskraft sorgt. In der Theorie, denn Beispiele, dass es auch anders laufen kann zeigt Griechenland zb. die im 19 Jahrhundert dreimal Pleite waren.

Mittels Unternehmensanleihen stellst Du einem Unternehmen, wie Siemens, der Deutschen Bahn oder Nokia Geld zur Verfügung, welches die für weiteres Wachstum oder eigenen Investitionen benötigt werden. Auch hier verzichtest Du für eine gewisse festdefinierte Zeit auf Dein Geld und erhältst dafür Belohnungen in Form von Zinsen. Entweder jährlich oder am Ende.

Rentenfonds

Der Vorteil der Rentenfonds ist der, dass Du nicht selber entscheiden musst, welche Anleihen ins Depot kommen und automatisch durch das Kapital breit gestreut wird. Sollte eine einzelne Anleihe ausfallen, spielt das im Rentenfonds kaum eine Rolle. In seinem eigenen Depot ist es schon relevant, wenn von 5 verschiedenen Anleihen eine ausfallen sollte. Zudem wird in einem Rentenfond auch aktiv gehandelt und somit auch Kursgewinne realisiert. Nachteil von Rentenfonds sind natürlich die einmaligen und laufenden Kosten.

High Yield Bonds

Während die normalen Bonds oder Anleihen im Investment – Grade Bereich liegen sind die High Yield Bonds tiefer in ihrer Bonität gelegen. Sie sind deutlich riskanter, stellen dafür aber auch Hochzinsanleihen dar. Als Anleger muss Dir bewusst sein, dass sie ein deutliches Risiko in sich tragen. 

P2P Kredite

Bondora, Estateguru oder Mintos. Sagt Dir nichts? Den meisten ist zumindest auxmoney, mittlerweile aber auch Mintos aus der Fernsehwerbung bekannt. Das alles sind Kreditplattformen, auf denen Privatpersonenen anderen Privatpersonenen direkt Kredite zur Verfügung stellen können. Oder selber in Anspruch nehmen. Vorteil hierbei ist, dass keinerlei Bank involviert ist. Die Prüfung der Kreditnehmer wird von den Plattformen betrieben. 

Auch wenn P2P Kredite mehr und mehr im Kommen sind, muss man sich darüber im klaren sein, dass die Risiken deutlich über denen von Staats- oder auch Unternehmensanleihen liegen. Zum einen, weil der Markt bei weitem nicht so standardisiert ist und man sich auf alle Kennzahlen verlassen kann, zum zweiten, weil es sich hier auch um ausschließlich um Forderungen handelt. 

Zur Beimischung halte ich es jedoch durchaus für interessant. Wichtig ist jedoch, dass Du selber schauen musst, was und wem und wie du Dein Geld anlegst. Machst Du es richtig und bist Dir der Risiken bewusst, sind durchaus Renditen von 5% bis 15% im Jahr möglich. Im Bereich Zinsprodukten ist das jedoch erheblich, wenn man bedenkt, was du bei Banken erhältst. Wenn Du Dich damit beschäftigst, ist es jedoch durchaus ein guter Baustein für mittelfristige Planungen. Gerne kannst du es mit einer für Dich vertretbaren Summe austestenprobieren. 

Meine Empfehlung zum Start ist Mintos. Unter Mintos account kannst Du Dir Deinen account anlegen.

Genussscheine

Eine Mischung zwischen Aktie und Rentenpapier stellen die sogenannten Genussscheine dar. Der Gesetzgeber gibt hier viele Freiheiten. Was zu begrüßen ist, die jedoch die Verantwortung überträgt, selber zu schauen, wie es zum Beispiel mit der Bonität des Emitenten bestellt ist. 

Genussschein zahlen in der Regel einen festen oder variablen Zins mit dem Versprechen zu einem späteren Zeitraum die Anteile in Nennwert dem Anleger zu übertragen.

Ein erheblicher Nachteil der Genussscheine ist, dass der Investor diese im Insolvenzfall immer im Nachrang erfüllt bekommt. Oft also gar nicht mehr.

Lebensversicherungen

Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen gehören in diesen Bereich, da die Versicherungsunternehmen per Gesetz dazu gezwungen werden, Staatsanleihen kaufen zu müssen. Die meisten Anbieter haben Quoten von weit jenseits der 80% in Ihrer Gelder in Rentenpapiere investiert. Des Deutschen (noch) liebstes Kind, die Renten und Lebensversicherung ist praktisch ein Staatsfinanzierungsmodell. Das es sich bei der Lebensversicherung als kein gutes Investment handelt, zeigen viele Argumente. Zum einen laufen diese Produkte alle in der Regel 20-40 Jahre. Obwohl sich zum Beispiel für diese Zeiträume Private Equity oder Aktien als deutlich sinnvoller anbieten würden, sind sie mit den schwächer rentierende Anleihen befüllt. Dazu kommen dann solche rechtlichen Risiken wie, dass Rentenversicherungen und Lebensversicherungen reine Forderungen darstellen. Im schlimmsten Fall sogar als ein Produkt mit der Möglichkeit des Totalverlustes. Dafür sorgen rechtliche bzw. politische Gründe wie das Versicherungsaufsichtsgesetzt, hier vor allem der Paragraph §314. §314 VAG besagt, dass im Falle einer finanziellen Krise der Kunde keinerlei Ansprüche erhält, jedoch dazu gezwungen wird weiterhin seine Beiträge zu zahlen. Weitere Risiken sind die Vorschriften, was die Kapitalanlagerichtlinen anbetrifft. Die Anbieter dürfen nicht dort investieren, wo es sinnvoll ist, sondern was der Staat vorschreibt.

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