Was sind Bitcoins?

Wikipedia liefert eine kurze und prägnante Definition, was Bitcoins darstellen:

„Bitcoin ist die weltweit führende Kryptowährung auf Basis eines dezentral organisierten Buchungssystems. Überweisungen werden kryptographisch legitimiert und über ein Netz gleichwertiger Rechner abgewickelt. Anders als im klassischen Banksystem üblich, ist kein zentrales Clearing der Geldbewegungen notwendig“.

In diesem kurzen Text werden bereits einige der Argumente FÜR Bitcoins und der Blockchain genannt, ohne diese jedoch weiter auszuführen. im Das möchte ich hier damit tun:

Alle Vorteile von Bitcoins auf einen Blick!

  1. Das Bitcoin Netzwerk ist unabhängig vom bestehenden Finanzsystem und deshalb auch unantastbar durch dieses.
  2. Bitcoins sind begrenzt auf 21 Millionen und deshalb intrinsisch deflationär.
  3. Der Quell-Code ist Open Source und damit von jedem einsehbar und überprüfbar. Tatsächlich werden Bitcoin sogar automatisch von den Teilnehmern geprüft, wodurch die Kryptowährung fälschungssicher ist.
  4. Jederzeit, weltweit von jedem Nutzer nutzbar. Einzige Voraussetzung Internetzugang.
  5. Das Versenden ist sehr günstig und ähnlich einfach wie eine Email oder Onlinebanking (nur ohne Bank möglich)
  6. (Pseudo-) Anonym! Ähnlich eines Nummernkontos.
  7. Transaktionen werden fast instant durchgeführt
  8. Peer-to-Peer Konzept macht das System unangreifbar
  9. Keine 3. Instanz notwendig, kein Eingreifen des Staates möglich! Der Preis entsteht aus Angebot und Nachfrage und hat damit immer einen fairen Wert. Kein Planwirtschaftliches/Sozialistisches System, wie das Zentralbankgeld

Bitcoin und Blockchain stehen demnach und erhalten Vertrauen aus Technologie, Kryptografie und mathematischen Algorithmen. Anstelle von Versprechungen von Politikern Daraus ergeben sich eine Menge Fragen, die ich hier weiter ausführen möchte.

Wie sicher sind Bitcoins?

Zum einen verweise ich auf den Artikel, was ist Sicherheit. Darüber hinaus ist beim Bitcoin die Frage zu unterteilen.

Sicherheit 1: der Preis und die Schwankung

Es gibt den ersten offensichtlichen Punkt. Den des Preises und dessen Schwankungen. Natürlich können Bitcoins steigen und fallen. Im absolut schlimmsten Fall können Bitcoins sogar zu einem absoluten Totalverlust führen. Wenn ich 10 Bitcoins habe und ich keinen Käufer mehr finde, werde ich dafür keine Euros, Dollars oder andere Währungen mehr erhalten. Das ist aber zugleich auch das schlimmste Szenario und demnach auch planbar. Aber auch, wenn ich einen Bitcoin bei zum Beispiel 8000 € erwerbe und er dann auf 7000 € fällt, habe ich (zumindest buchtechnisch) einen Verlust erlitten.

Ganz elementar ist, dass beim Bitcoin der Preis ausschließlich aus Angebot und Nachfrage entsteht. Steigt die Nachfrage bei gleichzeitig sinkendem oder gleichbleibendem Angebot, steigt auch der Preis. Doch die elementare Frage ist, warum sollte die Nachfrage des Bitcoins steigen? Sicherlich kaum jemand kommt auf die Idee, sich von Euro in Bitcoin zu bewegen, um damit dann in Deutschland mit den Bitcoins Waren oder Dienstleistungen zu kaufen. Es tauscht ja auch niemand in Yen um dann beim Kauf wieder zurückzutauschen. Natürlich kaufen nicht nur Nerds sondern auch Spekulanten Bitcoins. Und das zum Zwecke des Gewinns, den sie damit erzielen können. Aber von den Spekulanten einmal abgesehen, was rechtfertigt denn wirklich eine steigende Nachfrage nach Bitcoins? Und damit vermutlich auch einen steigenden Preis.

Diese und ein weiterer Punkt der Frage Sicherheit haben jedoch viel mit den Eigenschaften und dem Thema Freiheit zu tun.

Sicherheit 2: Die Aufbewahrung

Die zweite elementare Frage ist jedoch, wie Sicher ist Bitcoin im Sinne des Diebstahls, des Verlustes. Bitcoins (oder andere Cryptowährungen) haben, wenn man es richtig macht, eines gemeinsam: Du trägst die alleinige Verantwortung für Dein Geld. Wenn Du die Coins in Deinem eigenen Wallet hast (und nicht auf einer Tauschbörse, einem Exchanger oder Tradingplattform) und den Seed, also den Private Key Dein eigen nennst, ist der Coin weitestgehend sicher. Das bedeutet aber auch, dass, wenn du das Passwort vergisst oder Coins an eine falsche Adresse sendest, dass diese dann unwiederbringlich weg sind. Es gibt keine Bankberater oder einen Support, den du dann anrufen kannst, der dir helfen könnte.

Ledger Nano X - The secure hardware wallet

Sicherheit 3: Das Bitcoin-Netzwerk

Aufgrund seiner Dezentralität und der Aufteilung auf tausende Netzwerkknoten, die weltweit verteilt sind, ist das System absolut sicher. Eine Attacke müsse gleichzeitig auf alle diese Knoten gleichzeitig ausgeführt werden um die sogenannte Blockchain zu verändern. Abgesehen davon, dass sicherlich kaum jemand daran Interesse haben könnte, der selber Münzen des jeweiligen Netzwerkes hält. Denn wenn das Vertrauen dahin ist, ist der Marktpreis auch dahin und man wird möglicherweise sogar einen Totalverlust erleiden. Das einzige Interesse, ein Cryptonetzwerk zu zerstören haben Banken und Staaten. Weil sie die Kontrolle über das Geldsystem verlieren. Dabei stecken sie in einer gewissen Zwickmühle. Da sich die Entwicklung nun mal nicht aufhalten lässt, können Sie entweder versuchen Bitcoins und CO zu verbieten, zu erschweren etc. oder sie machen mit. Letzteres ist sicherlich der weisere Entschluss, da die Cryptofirmen vor allem da ansiedeln, wo sie größere Freiheit haben. Hier gilt wieder das Prinzip von freiem Wettbewerb.

Bitcoin

Was hat der Bitcoin mit Freiheit zu tun?

Geld wie der Euro sind nichts anderes als ein Schuldversprechen, welches in normalen Fällen auch jederzeit eingelöst wird. Dass es auch anders gehen kann zeigt der Artikel zum Thema: was ist Geld.

Aber genau aus dieser nicht wirklich seltenen Situation heraus, dass es Währungsreformen und Hyperinflationen gibt, kommen die Eigenschaften des Bitcoins zur Geltung. Und die bedeuten Freiheit. Denn Sicherheit entsteht auch daraus, dass das Bitcoinssystem, die sogenannte Blockchain sicher ist. Obwohl diese täglich attackiert wird, gibt es bis heute keinerlei Erfolg, das Netzwerk als Ganzes zu zerstören. Das liegt natürlich an dem Dezentralen Wesen der Blockchain und das sich diese jeder öffentlich ansehen kann. Ein Angreifer kann nicht weltweit auf Millionen von Rechnern gleichzeitig angreifen und in derselben Millisekunde das Protokoll ändern ohne das es jemandem auffällt.

Demnach ist die Blockchain als der Bitcoin zugrundeliegenden Struktur fälschungssicher. Wenn Bitcoins geklaut werden, ist die eigene Aufbewahrung gescheitert. Das ist Vergleich mit dem Schließfach einer Bank. Wenn man die Mitteilung erhält, dass das Gold aus seinem Schließfach geklaut wurde, dann ist nicht das Gold unsicher, sondern der Banksafe. Warum sollte auch jemand Gold klauen, wenn es keinen Wert hätte? Darüber hinaus kann man Bitcoins unterschiedlich aufbewahren. In seinem eigenen Wallet, als auch bei einem Xchanger oder einer Börse.

Die Freiheit entsteht dann genau in dem Augenblick, wenn man feststellt, dass der Cryptomarkt steigt, während der Wert des Euros sinkt. Und wenn man feststellt, dass der Staat oder andere Institutionen wie die GEZ zum Beispiel kein Bitcoin Wallet pfänden können. Das können Sie nicht, weil es bei keiner dritten Instanz wie einer Bank liegt. Und das ist der wahre Wert, den Bitcoins und andere ähnliche Cryptowährungen aufweisen. Sie bedürfen keinerlei dritter Instanz mehr! Egal ob Etherium, Litecoin, Dash oder Polis, sie funktionieren alle peer to peer. Also direkt von Sender zum Empfänger und weder eine Bank oder ein Kreditkartenunternehmen sind dazwischen geschaltet. Das sind sie nur an dem einen Punkt des Erwerbs. Und das bedeutet Freiheit. Ähnlich wie das Gold, welches man anonym besitzt.

Was gibt es für Kritiken und Risiken?

Oft werden hier genau die Dinge aufgeführt, die auch als Vorteile genannt werden. Dabei ist eben wichtig, zu wissen, durch welche Brille der Betrachter das Thema angeht. Natürlich kann die Unabhängigkeit von Banken und Staaten auch als Nachteil ausgelegt werden. Oder dass es keine Zentralbank gibt, die planwirtschaftlich Zinsen und Geldmenge regelt. Aber dabei ist es eben enorm wichtig, sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Es hat natürlich Konsequenzen, wenn die EZB die Zinsen auf Minus setzt. Genauso, wie wenn sie sie auf 10% erhöhen würde. Die Folgen daraus haben Einfluss auf den Wert und den Preis von Gütern wie Immobilien oder Honig. Genauso, wie wenn es eben keine Zentrale Gewalt gibt, die in den Markt reinpfuscht. Mit allen Vor und Nachteilen. Mein Rat deshalb, weil wir sowieso keinerlei Einfluss darauf haben, ist es wichtig, zu lernen damit umzugehen. Ganz Pragmatisch!

Weitere kritische Punkte, die oft angemerkt werden sind:

  1. Bitcoins, Etherium und Co werden für Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung genutzt (ein reines Pseudoargument. das wird schon alleine an der Größe des Marktest Fiatgeld / Cryptomarkt deutlich)
  2. Das Netzwerk verbraucht viel Strom (wie viel Strom verbraucht das ‚normale‘ Banking/Geldsystem?)
  3. Was passiert, wenn der Strom ausfällt? (nur ca 4% der Euros sind tatsächlich im Umlauf, Rest ist ausschließlich digital). 
  4. Steckt kein Mehrwert drin, bzw. ist durch nichts ‚gedeckt‘ (falsch: Stromkosten, Angebot und Nachfrage). Zudem ist der Euro auch nicht gedeckt.
  5. Bitcoins sind gar nicht Deflationär, da einfach durch einen Hardfork oder eine Neuschöpfung einer Cryprtowährung eine neue Währung entstehen kann. Und damit mehr Einheiten.
Blockchain

Wunderwaffe Blockchain?

Alle reden immer über Bitcoin, Etherium, Dash, Crypwowährungen und so weiter. Was ist aber mit der Blockchain und wo besteht der Zusammenhang mit den Coins?

Die Blockchain ist nichts anderes als eine Datenbank. Im besten Falle dezentral organisiert, aber nicht zwingend erforderlich. Wikipedia erklärt das folgendermaßen: Eine Blockchain (auch Block Chain, englisch für Blockkette) ist eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen, „Blöcke“ genannt, die mittels kryptographischer Verfahren miteinander verkettet sind. … Was dokumentiert werden soll, ist für den Begriff der Blockchain unerheblich. 

Daraus lässt sich schließen, dass jede Transaktion eines Bitcoins in dieser Blockchain aufgezeichnet wird.Und zwar im gesamten Netzwerk unveränderlich festgeschrieben. Womit man auch die Punkte der Steuerhinterziehung oder der Terrorfinanzierung widerlegen kann. Schließlich lassen sich die Transaktionen dort wiederfinden. Was man aber festhalten muss, ist, dass die Bitcoins die Blockchain benötigen, aber die Blockchain nicht die Bitcoins.

Mit anderen Worten: es lassen sich noch gänzlich andere Verwendungen durch die Blockchain vorstellen, als nur einen Zahlcoin. Es muss nicht immer eine Währung sein. 

Ich führe mal zwei Beispiele auf:

Innerhalb einer bestimmten Industrie lassen sich zum Beispiel auch gewisse Werte über eine Blockchain abbilden. Ähnlich wie Du zum Beispiel beim Einkaufen Payback Punkte sammeln kannst, die Du auch nur in bestimmten Teilnehmenden Läden wieder verwenden kannst, lassen sich so auch zum Beispiel interne Währungen in der Gamingindustrie installieren. Wenn Sony für seine Spiele eine eigene Währung heraus bringt, die nur Nutzern einen Sinn geben, ist der Währungsgedanke bereits aufgebohrt.

Ein zweites Beispiel wären dezentrale Social Mediaplattformen oder Suchmaschinen. Facebook und Co leben von Werbung. Was legitim ist. Und ich möchte persönlich auch lieber Werbung, die mich interessiert, als Werbung die mich nicht interessiert. Das wird ermöglicht, indem ich Facebook meine Daten gebe. Besucherprofile, was schaue ich an, wie lange. MIt wem bin ich befreundet, was like ich und was blocke ich. Die Daten liegen alle bei Facebook und Co. Ich kann nur entscheiden, spiele ich das Spiel mit oder nicht. In einer Dezentralen Social Mediaplattform würden die Daten jedoch nicht zentral Facebook gehören, sondern entsprechend Dezentral gesichert. Ich wäre mittels meines Seeds der Herr über meine Daten.

Ein weiteres Beispiel wäre die Übertragung von Vermögenswerten wie Immobilien oder persönlichen Daten. Nicht nur, dass sich so Immobilien leichter übertragen lassen und Grundbücher und Notare überflüssig werden können. Auch die Dokumente des Reisepasses wären so vor dem (unerlaubten) Zugriff des Staates, Unternehmen oder privaten Menschen geschützt und gesichert. Von den Beispielen mit Smart Contracts über den Strom, Benzin oder der Nachverfolgung von versendeten Waren mal ganz abgesehen. Es entwickelt sich eine ganze Industrie daraus. Letztendlich ist jedoch vor allem eine Frage relevant. Bleiben die Daten in der Blockchain zentral oder dezentral – denn daran entscheidet sich der Wert. Einen Euro, so wie wir ihn aktuell haben, nur als digitale zentrale Cryptowährung verdient diesen Namen eigentlich nicht. Denn die ganzen oben genannten Vorteile wären nicht vorhanden.

Fazit:

Meine persönliche Aussicht auf die Zukunft von Cryptowährungen und Blockchain ist eindeutig. Es spielt keine Rolle, ob ich oder Du das System verstehst, es nutzt, es gut oder schlecht findest. Der Geist ist aus der Flasche. Die Blockchain und damit auch die Cryptowährungen werden diesen Planeten erobern. Genauso, wie es das Auto, das Telefon und das Internet getan haben. Die Frage ist lediglich, wie und ob Du daran teilhaben wirst. Meiner persönlichen Meinung nach ist die Dezentralität eine Gegenbewegung gegen den zunehmenden Kontrollwahn und Zwang und sich ausbreitenden Zentralismus, der sich durch Totalitarismus und Sozialismus manifestiert. Natürlich, wenn alles über die Blockchain überprüfbar wird, ist das ein starkes Argument für Kontrolle und nicht gegen. Aber erstens entwickeln sich auch weiterhin Coins, die anonym laufen, wie Monero, Dash oder ZCash und zweitens ist das Argument ja nicht wirklich Steuern zu hinterziehen, sondern selber die 100% Kontrolle zu haben. Und das erhält man über Dezentralität. Meine ganz klare Empfehlung ist: Beschäftige dich mit Bitcoins und Co. Lege einen Sparplan an, setze einen Masternode auf oder nutze sonst welche der Möglichkeiten. Aber stehe nicht tatenlos am Spielfeldrand.

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